«Wir müssen offen sein – und trotzdem besonnen»

BAKOM-Direktor Philipp Metzger zum Potenzial und den Herausforderungen im Umgang mit Geodaten. Die Geoinformationen bilden einen wesentlichen Bestandteil der kürzlich verabschiedeten Strategie «Digitale Schweiz» des Bundesrates.

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Philipp Metzger, BAKOM-Direktor

Die Geoinformation ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie «Digitale Schweiz». In deren Zentrum steht die konsequente Nutzung der Chancen der Digitalisierung, damit sich die Schweiz als attraktiver Lebensraum und innovativer, zukunftsorientierter Wirtschafts- und Forschungsstandort positionieren kann. Wir verfolgen eine Politik der Öffnung und wollen neue Möglichkeiten nutzen – doch gleichzeitig muss immer sorgfältig abgewogen werden, unter welchen Bedingungen diese Öffnung erfolgen kann. Die Zugänglichkeit von Daten im Sinne von «Open Data» ist ein wichtiger Entwicklungsfaktor und generiert Mehrwert – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger. Es gilt jetzt, den Rahmen so zu stecken, dass wir Innovationen schaffen und gleichzeitig Schutz- bzw. Kontrollansprüche erfüllen können. Mit Geodaten hat man diesbezüglich schon etwas Erfahrung; davon werden auch andere Bereiche profitieren.

Logistik und Navigation als grösstes Potenzial

Der volkswirtschaftliche Nutzen von «Big Data» wächst sehr schnell, ebenso wie das Volumen an Daten. Grosses Potenzial sehe ich derzeit in den Bereichen Logistik und Navigation; immer wichtiger werden Verkehrsdaten. Da und dort vernehmen wir Kritik aus der Wirtschaft, weil viele Daten aus Kantonen und Gemeinden nicht oder noch nicht zur Verfügung stehen. Darüber werden wir vermehrt diskutieren und uns austauschen müssen, und möglicherweise brauchen wir dereinst neue Rechtsgrundlagen, um die Chancen der Digitalisierung noch besser nutzen zu können.

Nutzen versus Datenschutz

Eine Herausforderung ist die Aktualisierung von Daten; sie muss möglichst zeitnah und zuverlässig erfolgen. Es gibt auch einen zunehmenden Bedarf an Echtzeitdaten. Als weitere Herausforderung sehe ich die Datenportabilität, sprich das sichere Übertragen der Daten auf verschiedene Plattformen. Aus meiner Sicht die grösste Herausforderung ist das bereits erwähnte Spannungsfeld von Nutzen und Datenschutz. Dafür brauchen wir neue Gebrauchsmodelle; wir müssen offen sein – und trotzdem besonnen.

Dieser Artikel erschien im E-Geo-Newsletter von Swisstopo vom November 2016.

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Letzte Änderung 01.12.2016

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