Infoveranstaltung vom 28.11.2011: Neue generische Internet-Domain-Namen (gTLDs)

Neue generische Internet-Domain-Namen (gTLDs) waren Thema eines Informations- und Diskussionstages am 28. November 2011 in Bern. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und die schweizerische Domain-Namen-Registrierungsstelle SWITCH veranstalten mit Vertretern der Schweizer Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen Anlass über das internationale gTLD-Programm von ICANN. Angesprochen waren insbesondere Vertreter von Wirtschaft und öffentlicher Hand, die sich im Hinblick auf die neuen Prozesse informieren, vorbereiten und organisieren möchten. Zugleich bestand die Möglichkeit, sich in einem informellen Rahmen über die Chancen und Risiken dieser Neuerung für Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft in der Schweiz auszutauschen.

Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers), die für die internationale Koordination des Internet-Adressierungssystems verantwortlich ist, hat im Juni 2011 die Einführung neuer generischer Internet-Domains der ersten Ebene (gTLDs) beschlossen. Das heisst, dass ab 2012 zu den bestehenden gTLDs wie .com, .org und .info beliebig weitere generische Namen wie .bank, .hotel, .berlin, .gmbh oder auch .cocacola, .nestle, usw. zugelassen werden sollen. Gemäss ICANN soll diese Neuerung die Weiterentwicklung des Domainnamenmarktes, die Förderung der kulturellen Vielfalt sowie eine verbesserte Sichtbarkeit von Marken im Internet ermöglichen. 

Gemäss dem Leitfaden für Bewerber für neue gTLDs ("Applicant Guidebook") sieht ICANN vor, dass jede Organisation, die einen neuen Domainnamen einführen und betreiben möchte, ihre Bewerbung direkt bei ICANN einreichen muss. Während für registrierte Markennamen (z.B. .nestle) und die wichtigsten geografischen Namen (z.B. .paris) gewisse Schutzmechanismen für die "Eigentümer" vorgesehen sind, soll es für generische Namen wie .bank oder .versicherung keine einschränkenden Bestimmungen geben. 

Diese Erweiterung bietet eine Vielzahl neuer kommerzieller und nicht-kommerzieller Möglichkeiten, kann aber auch mit Kosten und Risiken verbunden sein. Auch die Schweizer Wirtschaft und die öffentliche Hand müssen sich überlegen, inwieweit sie von diesen neuen gTLDs Gebrauch machen wollen, oder inwiefern sie sich vor negativen Effekten schützen sollen, die durch die Nutzung solcher gTLDs durch Dritte entstehen können. 

Der Anlass hat folgende Aspekte thematisiert:

  • Die Bewerbungs-Mechanismen für neue gTLDs bei ICANN sowie die Möglichkeiten zur Einsprache und Opposition gegen allfällige Bewerbungen
  • Chancen und Risiken für die Schweizer Wirtschaft
  • Aspekte des Markenschutzes
  • Chancen und Risiken für die öffentliche Hand, insbesondere im Bereich der Städte-TLDs (.basel) und des Tourismus- bzw. Landes-Marketings.

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Letzte Änderung 29.11.2011

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