Abschaltung 3G und 2G
Ausgangslage
Der Mobilfunkstandard GSM (2G) wurde 1993 in Westeuropa eingeführt. In der Schweiz sind die Netze, die auf dieser Technologie basierten, bereits deaktiviert. Der darauffolgende Standard UMTS (3G), der ab 2004 genutzt wurde, steht ebenfalls vor der Abschaltung. Die Mobilfunkanbieterinnen Swisscom und Sunrise haben angekündigt, ihre 3G-Netze bis Ende 2025 ausser Betrieb zu nehmen. Salt hat noch keinen konkreten Termin für die Abschaltung bekannt gegeben. Der LTE-Standard (4G) wurde 2012 eingeführt und bleibt bis auf Weiteres in Betrieb. Seit 2019 ist mit 5G der aktuellste Mobilfunkstandard verfügbar.
Technologieneutrale Mobilfunkkonzessionen
Für die Bereitstellung der Mobilfunkdienste nutzen die Mobilfunkanbieterinnen Funkfrequenzen, die international begrenzt und national zugewiesen sind. Diese Frequenzen werden von der Eidgenössischen Kommunikationskommission ComCom technologieneutral zur Nutzung vergeben. Die Konzessionärinnen sind gehalten, die verfügbaren Frequenzen effizient und zukunftsgerichtet zu nutzen. Es besteht dabei aber keine Verpflichtung, einen bestimmten Mobilfunkstandards anzubieten.
Mögliche Auswirkungen durch die Abschaltung
Die Abschaltung von 3G-Netzen kann unterschiedliche Geräte und Systeme betreffen.
Mobiltelefone und Smartphones
Seit Einführung der 4G Mobilfunkstandards erfolgt die Sprachtelefonie nicht mehr über einen separaten Funkkanal, sondern mittels Voice over LTE (VoLTE), wobei Sprachdaten als IP-Pakete übermittelt werden, ähnlich der Entwicklung im Festnetzbereich hin zu Voice over IP (VoIP). Ältere Mobiltelefone ohne 4G Technologie können in der Schweiz nicht mehr verwendet werden. Mobiltelefone, die zwar 4G-Datenverbindungen nutzen, für Sprachtelefonie jedoch auf 2G oder 3G zurückgreifen und kein VoLTE unterstützen, verlieren die Möglichkeit zur Sprachtelefonie. Bitte beachten Sie, dass VoLTE auf manchen Geräten manuell aktiviert werden muss.
Sicherheits- und Alarmsysteme
Aufzugnotrufsysteme, Alarmanlagen, Brandmelde- und Überwachungssysteme können bei fehlender Umrüstung nicht mehr zuverlässig kommunizieren. Diese sollten geprüft und bei Bedarf umgerüstet werden.
Gesundheits- und Pflegesysteme
Medizinische Überwachungsgeräte und Hausnotrufgeräte, welche Mobilfunkdienste nutzen, müssen geprüft und bei Bedarf umgerüstet oder ersetzt werden.
IoT / M2M Kommunikation
Geräte mit Datenübertragung, die noch auf 2G oder 3G basieren, wie beispielsweise eCall in Fahrzeugen, ältere Zahlungsterminals, Fahrkartenautomaten, Parkuhren oder Smart Meter, müssen auf neuere Technologien umgestellt werden, damit ihre Kommunikationsfähigkeit erhalten bleibt.
Roaming im Ausland
Geräte mit VoLTE und moderner 4G- und 5G-Technologie unterstützen weiterhin ältere Netztechnologien und werden auch nach der Umstellung wie gewohnt im Ausland mit 2G und 3G Netzen nutzbar sein.
Empfehlungen
- Überprüfen Sie in den Einstellungen Ihres Mobiltelefons, ob VoLTE aktiviert ist, und stellen Sie sicher, dass die aktuelle Firmware installiert ist. Anleitungen finden Sie auf den Websites der Mobilfunkbetreiberinnen oder direkt beim Gerätehersteller.
- Bei Fragen zur Abschaltung von 2G oder 3G oder zur VoLTE-Unterstützung wenden Sie sich an Ihre Mobilfunkanbieterinnen oder an Gerätehersteller.
