Die ITU als Bindeglied der Informationsgesellschaft

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) ist eine Sonderorganisation der UNO und ein wichtiger Akteur bei der weltweiten Entwicklung der Telekommunikation und der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Sie fördert den Fortschritt im Fernmeldewesen und sucht Lösungen zur Überwindung der digitalen Kluft zwischen Industriestaaten und weniger entwickelten Ländern. derorganisation der UNO und ein wichtiger Akteur bei der weltweiten Entwicklung der Telekommunikation und der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Sie fördert den Fortschritt im Fernmeldewesen und sucht Lösungen zur Überwindung der digitalen Kluft zwischen Industriestaaten und weniger entwickelten Ländern.

Die ITU wurde 1865 gegründet und ist die älteste zwischenstaatliche Organisation im Bereich der technischen Zusammenarbeit. Sie zählt heute 193 Mitgliedstaaten und mehr als 900 nichtstaatliche Mitglieder (Nichtregierungsorganisationen, Gerätehersteller, Universitäten usw.).

Bedeutung für die Schweiz

Als Sitzstaat engagiert sich die Schweiz seit jeher aktiv innerhalb der in Genf ansässigen ITU. Im Zentrum stehen die Sicherstellung der weltweiten Interoperabilität der Telekommunikationsinfrastruktur und deren Standardisierung und Regulierung sowie eine funktionierende und «gerechte» weltweite Verteilung der Funk- und Satellitenfrequenzen. Weiter setzt sich die ITU für die Förderung einer funktionierenden und erschwinglichen Telekominfrastruktur für Entwicklungsländer, technische Sicherheitsaspekte sowie die Förderung von Frauen in technischen Berufen ein. Die ITU ist eine treibende Kraft unter den UN-Organisationen in Bezug auf Stärkung der Rolle der Frauen in der digitalen Welt.

Die ITU sieht ihre Aktivitäten im Bereich 5G, Internet der Dinge und auch der künstlichen Intelligenz als Beitrag, die UNO-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (SDGs) dank neuer Technologien rascher zu erreichen und ist damit ein wichtiger Akteur für die Stärkung von Genf als Zentrum globaler Digitalpolitik.

Zudem war die ITU Initiantin und Organisatorin des UNO Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) von Genf 2003 und Tunis 2005, an denen sich die Staatengemeinschaft auf erste Grundprinzipien und Ziele betreffend der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien für eine nachhaltige Entwicklung geeinigt hat. Die ITU ist auch wichtigster Treiber für die Umsetzung der WSIS-Ergebnisse, z.B. durch die jährliche Organisation des WSIS Forum. Die Schweiz war 2003 Gastgeber und Verhandlungsführer und ist bis heute ein wichtiger Unterstützer des WSIS-Follow-Up.

Seit 2017 organisiert die ITU in Zusammenarbeit mit über 30 anderen Institutionen in Genf den «AI for good Summit», an welchem praktische Anwendungen von KI in allen Bereichen des Lebens wie Gesundheit, Klima, etc. diskutiert werden.

Rolle des BAKOM

Der Dienst Internationales (IR) des BAKOM vertritt die Werte und Interessen der Schweiz, inklusive des Internationalen Genfs, in den leitenden Organen der ITU (insb. Bevollmächtigtenkonferenz und Verwaltungsrat). Dabei arbeitet das Amt eng mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zusammen.

Die ITU ist des Weiteren in drei grosse Tätigkeitsbereiche gegliedert, an deren Aktivitäten Abteilungen des BAKOM teilnehmen

·       Der Sektor für Funk (ITU-R) sorgt für die rationelle, gerechte, wirksame und wirtschaftliche Nutzung des Funkfrequenzspektrums durch alle Funkdienste, einschliesslich derer, welche die Umlaufbahn der geostationären Satelliten nutzen.

·       Der Sektor für Telekommunikationsnormung (ITU-T) gliedert sich in Studienkommissionen für die Standardisierung im Fernmeldewesen, in denen Fachleute aus der ganzen Welt internationale technische Normen (Standards) erarbeiten.

·       Der Sektor für Telekommunikationsentwicklung (ITU-D) fördert die internationale Zusammenarbeit und Solidarität, um in den Entwicklungsländern technische Hilfe zu leisten und dort Fernmeldeeinrichtungen und -netze bzw. IKT zu schaffen und weiterzuentwickeln.

Das BAKOM stellt sicher, dass die Akteure auf dem Schweizer Fernmelde- und IKT-Markt so weit wie möglich in den Aktivitäten der ITU eingebunden werden und mitwirken können.

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Letzte Änderung 29.10.2021

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