Als Frau eine Karriere im Bereich der Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) starten – warum nicht? Am internationalen Aktionstag "Girls in ICT" vom 23. April 2015 hat das das BAKOM jungen Frauen Perspektiven für ihre berufliche Zukunft aufgezeigt. "Girls in ICT" basiert auf einem Engagement der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und findet weltweit immer am 4. Donnerstag im April statt. Bis heute wurden mehr als 3500 Anlässe in 140 Ländern durchgeführt. Weitere Veranstalter dieses Aktionstages nächstes Jahr können die Motivation der jungen Frauen zusätzlich fördern.
Silvio Rubli, Abteilung Radio Monitoring und Anlagen
Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sind in der Schweiz und auch in vielen anderen Ländern Frauen immer noch stark untervertreten. Dies ist ungünstig, bietet doch dieser sich rasch entwickelnde Bereich viele berufliche Möglichkeiten. Auf der anderen Seite benötigt der IKT-Bereich unbedingt die fachlichen und sozialen Kompetenzen von Frauen, um sich weiter zu entwickeln. Daher erklärten die Vertreterinnen der 193 Mitgliedstaaten der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) mit Sitz in Genf den vierten Donnerstag im April zum "Girls in ICT day". Ziel ist es, weltweit ein Umfeld zu schaffen, in dem junge Frauen gefördert und ermutigt werden, eine Karriere im stetig wachsenden Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie anzustreben.
Girls in ICT im BAKOM am 23. April 2015
Als IKT-geprägtes Amt lud das BAKOM am 23. April 2015 Schülerinnen der 7. und 8. Klasse aus Biel ein, um ihr Interesse an einer technischen Berufsausbildung oder einem Studium in diesem Bereich zu wecken. Ein nicht triviales Unterfangen, sind doch die jungen Frauen von heute mit der Informations- und Kommunikationstechnologie aufgewachsen. Sie nutzen täglich ganz selbstverständlich ihr Handy, ihren PC, sie suchen sich ihre Informationen und "streamen" ihre Songs im Internet. Sie tauschen untereinander Tipps und Tricks aus, wie sie am einfachsten an die gewünschten Bilder und Videos kommen. Aber warum interessieren sich dann nur einige wenige für eine Karriere im IKT-Bereich? Hat der Bereich ein schlechtes Image oder ist er zu stark von Männern dominiert? Fragen die sich nicht so einfach beantworten lassen. Unser Bestreben war, den jungen Frauen einen interessanten Tag zu bieten und ihnen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten sich ihnen gerade in diesem Bereich eröffnen.
Wer wäre dafür besser geeignet als zwei erfolgreichen Frauen aus diesem Bereich? Frau Dr. Archinard - Leiterin der Sektion „Bildung, Wissenschaft und Raumfahrt" im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) - erklärte den 15 französischsprachigen Schülerinnen, wie sie auf dem diplomatischen Parkett sicherstellt, dass der Weltraum friedlich genutzt und die bemannte und unbemannte Erforschung desselben weiter vorangetrieben werden kann. Den 13 deutschsprachigen Schülerinnen erläuterte Frau Prof. Altwegg das Projekt Rosetta mit der Landung auf dem Kometen Tschuri und den chemischen Analysen mit dem von ihr betreuten Massenspektrometer.
Im Anschluss nahmen die jungen Frauen an drei von unseren Lernenden konzipierten und vorbereiteten Workshops teil: So konnten sie mittels einfacher Flussdiagramme zwei kleine Roboter steuern und über ein App auf den Smartphones sogar ein Ball zuspielen. Ausserdem konnten kurze, mit dem Handy selbst gedrehte Videosequenzen bearbeitet und dann aufs Handy einer Kollegin hochgeladen werden. Mittels eines speziellen Tools erstellten andere ein erstes einfaches App für ihre Smartphones. Nicht alles funktionierte auf Anhieb, aber die Mädchen waren mit viel Elan und Ausdauer dabei.
Wie geht es weiter?
Das BAKOM wird diesen Aktionstag auch nächstes Jahr veranstalten, um jungen Frauen die IKT näher zu bringen. Entscheidend für den Erfolg dieser internationalen Bestrebung wird sein, dass sich weitere Organisation aus dem IKT-Bereich anschliessen und eigene Girls-in-ICT-Aktionstage durchführen. Die internationale Fernmeldeunion ITU bietet entsprechende Informationen auf ihrer Webseite.
