Geringes Risiko von Cyberangriffen bei der Internetendung .swiss

Die Internetendung .swiss zeichnet sich durch besonders hohe Sicherheit aus. Wer einen solchen Domain-Namen nutzen will, muss einen klaren Bezug dazu und seinen Sitz in der Schweiz haben. Die restriktive Vergabe der Domain-Namen mit .swiss schützt die Besuchenden besser vor Cyberangriffen und dient der Reputation der Seitenbetreibenden.

Rolf Boesch, Abteilung Telecomdienste und Post

Die Internetendung .swiss ist zunächst Teil des schweizerischen Internetsystems und weist damit den gleichen Schutz und die gleichen Sicherheitsvorteile wie die Endung .ch auf. Neben den im Artikel "Neue Werkzeug im Kampf gegen Cyberkriminalität" angesprochenen technischen Stärken der schweizerischen Internetendungen tragen die in einer Verordnung des Bundes geregelte Organisation von .swiss und die Führung des Registers der Domain .swiss durch das BAKOM zusätzlich zu ihrer Sicherheit bei.

Auf die schweizerische Gemeinschaft beschränkte Vergabe

Einen Domain-Namen mit .swiss erhalten nur schweizerische Unternehmen und Organisationen, welche die gesetzlichen Bedingungen erfüllen. Erste Voraussetzung ist ein physischer Verwaltungssitz in der Schweiz: ein Geschäftssitz mit Räumlichkeiten, in denen Angestellte aktiv sind und relevante Entscheidungen treffen.

Weiter muss ein Zusammenhang zwischen dem angefragten Domain-Namen und dem Gesuchstellenden bestehen. Dieser besteht etwa, wenn der Gesuchsteller ein Recht an der gleichlautenden Marke besitzt, wenn es ein eigener Produktname ist, ein eigenes Projekt oder eine eigene Kampagne. Und natürlich besteht der Zusammenhang, wenn es sich um den Namen des Unternehmens oder der Organisation handelt.

Spezielle Regelungen gelten zudem für generische Bezeichnungen, welche zum Beispiel eine ganze Branche oder ein Produkt bezeichnen, wie die bereits bestehenden Branchenportale watch.swiss, auto.swiss, kunststoff.swiss, baumeister.swiss oder arbeit.swiss. Im Sinne des fairen Wettbewerbes werden solche Domain-Namen nur einer Organisation zugeteilt, welche das Portal der ganzen Branche diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt. Dies legen die Organisationen, zum Beispiel Verbände, zuvor schriftlich dar.

Bund prüft jede Zuteilung

Das BAKOM prüft jedes Gesuch vor der Vergabe auf alle gesetzlich festgelegten Kriterien. Insbesondere wird die Identität der Gesuchstellenden festgestellt. Bei Gesuchen von Unternehmen geschieht das durch automatisierte Abfragen im Schweizerischen Unternehmensregister (BUR) und im Schweizerischen Handelsregister anhand des eingereichten Unternehmensidentifikators (UID). Damit ist sichergestellt, dass der physische Geschäftssitz der Betreibenden von Webseiten mit .swiss-Internetendungen in der Schweiz ist. Nachträgliche Änderungen der Daten der Betreibenden, die dazu führen könnten, dass die Berechtigung nicht mehr gegeben ist, werden erkannt.

Die Internetendung .swiss ist kein kommerzielles Produkt, sondern eine Community Domain der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie wird vom BAKOM wie eine Allmende zur Verfügung gestellt und mittelfristig kostendeckend betrieben. Entsprechend sind alle wesentlichen Regelungen bis hin zu den Gebühren in einer Verordnung des Bundesrates festgelegt. Dies garantiert langfristige Stabilität.

Professionelles Umfeld

Die Verwendung von Internetadressen mit der Endung .swiss ist ein Bekenntnis zu Schweizerischen Werten wie Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation, denn die Internetendung .swiss ist Ausdruck der Schweizerischen Kultur und Rechtssicherheit, die mit "Swiss Made" und Swissness verbunden sind. Zusätzlich ist sie auch das Erkennungszeichen eines rechtlichen Sitzes in der Schweiz und ein Sicherheitsmerkmal. Die Bedingungen für die Zuteilung von .swiss-Adressen führen zusätzlich zu einem professionellen Auftritt.

So sind Ungereimtheiten im Verhalten von Websites mit .swiss sehr selten und fallen bei der technischen Überwachung des Schweizerischen Internetsystems schnell auf. Sie werden dann umgehend den zuständigen Behörden und der Registerbetreiberin gemeldet. Bisher kam es im Vergleich zu anderen, populären Internetendungen sehr selten vor, dass der Inhalt einer Seite mit .swiss Internetendung gehackt wurde. Die zum Vorschein getretenen Vorfälle konnten ohne Folgen für Dritte rasch behoben werden.

Nutzen von .swiss-Auftritten

Hinter .swiss-Adressen stecken also nie anonyme Organisationen und Unternehmen, die sich dem Zugriff der schweizerischen Behörden entziehen können. Für kriminelle Milieus sind .swiss-Internetadressen ausserdem  uninteressant, weil der Preis pro Adresse mindestens rund 100 CHF/Jahr beträgt. All das macht es fast unmöglich, sich Dutzende von Adressen zu beschaffen und so ein Katz-Mausspiel zwischen Betreibern mit kriminellen Absichten und den Behörden zu spielen. Das Risiko, erkannt und rechtlich belangt zu werden, ist einfach zu gross.

Die hohe Sicherheit beim Zugriff auf .swiss-Internetadressen ist für die Nutzenden und die breite Bevölkerung interessant. In Zeiten steigender Internetkriminalität fragen sich Menschen häufiger, ob sie auf eine bisher unbekannte Internetadresse zugreifen sollen oder nicht. Ihnen bietet die Internetendung .swiss Orientierung.

Unternehmen und Organisationen, die mit .swiss auftreten, erzielen einen Reputationsgewinn. Zusätzlich ist die Gefahr, sich mit einer .swiss-Adresse plötzlich in schlechter Gesellschaft und im Widerhall von Internetkriminalität zu befinden, praktisch ausgeschlossen.

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Letzte Änderung 25.06.2021

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