Notfunk in der Schweiz (161.300 MHz) sowie die Verwendung von PLB

Das Notfunknetz der Schweiz, mit dem E-Kanal (Emergency Channel) und den dafür konzipierten Notsprechfunkgeräten mit einer Sendeleistung von maximal 5 Watt seit 1. Januar 2017 (Funkfrequenz 161.300 MHz), benutzt die Infrastruktur des REGA-Funknetzes. PLB (Personal Location Beacon) sind kleine, tragbare Sender, die in einer Notsituation aktiviert werden können und Alarmsignale aussenden. Eine Kommunikation ist mit PLB nicht möglich.

Das Notfunknetz

Das Notfunknetz resp. die Notsprechfunkgeräte stehen jedermann ausschliesslich für die Alarmierung in Notfällen zur Verfügung. Dieses Notfunknetz (Funkfrequenz 161.300 MHz) benutzt die Infrastruktur des Rega-Funknetzes. Grosse Landesteile der Schweiz werden damit abgedeckt. Es bleiben jedoch nach wie vor Gebiete ohne Funkverbindung. Es wäre fahrlässig, sich nur auf das Notfunkgerät zu verlassen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega), oder beim Schweizer Alpen-Club (SAC).

Funkanlagen, die für Notrufe auf der ihnen dafür zugeteilten Frequenz (161.300 MHz) benutzt werden sind von der Konzessionspflicht ausgenommen (gebührenfrei). Die Notruffrequenz ist für alle Personen gedacht, die kein weiteres Kommunikationsmittel zur Verfügung resp. in der Nähe haben und Hilfe benötigen. Es dürfen nur Gespräche zum Rettungseinsatz geführt werden. Das Erstellen und Betreiben von nicht den Vorschriften entsprechenden Funkgeräten (auch mit eingebautem "REGA-Chip") ist nach wie vor nicht erlaubt und strafbar.

PLB

PLB sind kleine, tragbare Sender, die in einer Notsituation aktiviert werden können und Alarmsignale aussenden. Diese werden von polumlaufenden oder geostationären Satelliten aufgefangen und über eine Bodenstation an eine Einsatzleitstelle weitergeleitet. Ist der PLB mit einem GPS (Satellitennavigationssystem) ausgerüstet, kann ein geostationärer Satellit die Alarmierung zusammen mit der aktuellen Position des PLB aufnehmen und an die Einsatzleitstelle weiterleiten. Mit einem solchen Gerät dauert es in der Regel einige Minuten, bis diese alarmiert ist. Ist der PLB nicht mit einem GPS ausgerüstet, kann die Position von den geostationären Satelliten nicht ermittelt werden. Unter Umständen braucht es mehrere Durchgänge eines polumlaufenden Satelliten, bis das Signal aufgefangen und die Notfallposition ermittelt werden kann. Es kann so bis zu mehreren Stunden dauern, bis die Einsatzleitstelle alarmiert ist. Weil für die Übermittlung der Notsignale ein "Sichtkontakt" zwischen dem PLB und dem Satelliten bestehen muss, kann ein PLB nur in offenem Gelände zuverlässig funktionieren.

Der Einsatz von PLB

Der Einsatz von PLB (siehe unten) bedingt eine Regelung über den Einsatz von Such- und Rettungseinheiten. Damit in einem Notfall die Rettungskette richtig funktionieren kann, muss ein PLB als persönliches Notsendegerät, lautend auf den Träger, bei COSPAS SARSAT in der IBRD (International 406 MHz Beacon Registration Database) registriert werden. Danach kann eine Registrierungsbestätigung ausgedruckt werden. Wenn ein PLB in der Schweiz aktiviert wird, übernimmt die Einsatzleitstelle des RCC Zürich +41 58 484 10 00 die Rolle der Einsatzleitung und arbeitet eng mit den notwendigen Rettungskräften zusammen. Weil mit einem PLB keine Sprachkommunikation möglich ist, weiss sie jedoch nicht, um welche Art von Notfall es sich handelt und muss daher mit dem Schlimmsten rechnen. Der genaue Standort des Notfalls muss unter Umständen durch spezielle Peilflugzeuge und/oder Helikopter mit Peilvorrichtungen ermittelt werden. Eine Rettung kann dadurch extrem teuer werden. Ein Handy, der Notfunk für jedermann, ein Nottelefon oder ein Satellitentelefon ist daher unter Umständen geeigneter für eine Alarmierung in einem Notfall.

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Letzte Änderung 11.11.2021

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