LED-Energiesparlampen als Störquelle?

Von 166 LED-Energiesparlampen, die letztes Jahr in Europa getestet wurden, können 64 die Funkdienste stören, da sie die Anforderungen bezüglich Nebenstrahlung nicht erfüllen. Dies zeigen Kontrollen, die 2011 im Rahmen einer gemeinsamen Marktaufsichtskampagne zu solchen Produkten in Europa durchgeführt wurden.

Lucio Cocciantelli, Abteilung Aufsicht und Funkkonzessionen

Die europäische Kampagne zur Kontrolle der elektromagnetischen Verträglichkeit von LED-Energiesparlampen führte zu wenig befriedigenden Ergebnissen. Das gilt sowohl für die Schweiz als auch für Europa: ,insgesamt über ein Drittel der getesteten LED-Glühbirnen (64 von 166) erfüllten die Anforderungen bezüglich Nebenstrahlung nicht und stellen deshalb eine potenzielle Störungsquelle für Funkdienste dar. Berücksichtigt man alle technischen (Nebenstrahlung und Immunität) und administrativen Anforderungen (Produktkennzeichnung, Konformitätserklärung und Information für Nutzerinnen und Nutzer) sieht es noch schlechter aus: Nur 29 Produkte, das heisst 17 Prozent, erwiesen sich als konform. Dieser Trend zeichnet sich in allen Ländern ab, deren Behörden an dieser Kampagne teilgenommen haben.

Die Kampagne brachte auch ein Problem ans Licht, das die Regeln für LED-Energiesparbirnen betrifft. Die Normen legen nämlich die Grenzwerte der Wellen nicht klar genug fest, die die LED-Birnen ins Stromnetz reflektieren dürfen. Solche Wellen können bei den Stromproduzenten Probleme verursachen und sogar das Stromnetz "verschmutzen".

Gesetzeslücken schliessen und Kontrollen verstärken

Der Bericht zu dieser Aufsichtskampagne und dessen Fazit wurden der Europäischen Kommission Ende 2011 vorgelegt. Massnahmen sind vorgesehen, um die Lücken bei den Normen zu schliessen. Ausserdem werden die europäischen Marktaufsichtsbehörden die Kontrolle über diese Art von Produkten verstärken, um die Konformitätsrate zu erhöhen.

Die europäischen Marktaufsichtsbehörden lancieren in regelmässigen Abständen gemeinsame Kampagnen zur Überprüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit von bestimmten Produkten auf dem Markt. Im Jahr 2011 wurden die LED-Energiesparlampen unter die Lupe genommen. Da solche Lampen, die herkömmliche Glühbirnen ersetzen sollen, immer mehr im Handel sind, wollten die Marktaufsichtsbehörden wissen, inwieweit sie die gesetzlichen Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit erfüllen. Das BAKOM gehörte zu den 18 europäischen Behörden, die an dieser Kampagne teilgenommen haben. Ziel war die Festlegung allfälliger zu treffenden Massnahmen, bevor der Markt von diesen Produkten überschwemmt wird.

Der vollständige Bericht ist auf der Website der Europäischen Kommission publiziert:

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Letzte Änderung 14.06.2012

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