Marktaufsicht 2011 im Bereich der Fernmeldeanlagen

Die erdrückende Mehrheit (148 von 168) der Fernmeldeanlagen, die das BAKOM 2011 kontrolliert hat, erfüllte die geltenden Anforderungen nicht. Dieses Ergebnis ist enttäuschend, auch wenn es die Marktsituation nicht genau abbildet, da das BAKOM seine Marktaufsichtstätigkeiten auf problematische Bereiche konzentriert.

Lucio Cocciantelli, Abteilung Aufsicht und Funkkonzessionen

Der Anteil nicht konformer Fernmeldeanlagen, die das BAKOM kontrolliert hat, verbesserte sich 2011 leicht (88% im Jahr 2011 gegenüber 93% 2010, 88% 2009, 81% 2008 und 76% 2007). Diese hohen Anteile sind darauf zurückzuführen, dass sich die Kontrollen auf die problematischen Bereiche konzentrieren (die vorwiegend aufgrund von Informationen aus dem Markt ermittelt werden). Das BAKOM konzentriert sich auf diese Bereiche, um möglichst effizient zu sein, und aufgrund der Tatsache, dass die erforderlichen personellen Ressourcen für eine systematische Kontrolle des gesamten Marktes für Fernmeldeanlagen fehlen. Aufgrund der Informationen, die den Marktaufsichtsbehörden der EU-Länder zur Verfügung stehen, kann die reale Nichtkonformitätsrate des gesamten Fernmeldemarktes auf etwa 40% geschätzt werden. Dieser Prozentsatz ist und bleibt nach über 10 Jahre der Liberalisierung des Sektors zu hoch.

Im Jahr 2011 kontrollierte das BAKOM insbesondere Fernbedienungen, drahtlose Mikrofone, drahtlose Kopfhörer, Geräte für lokale Netzwerke (WiFi), GSM-Mobiltelefone, drahtlose Videoübertragungsgeräte, drahtlose Alarmanlagen sowie Sprechfunkgeräte.

Die nachfolgende Grafik zeigt die fünf Bereiche, in denen die höchste Nichtkonformitätsrate festgestellt wurde:

Bereiche mit den höchsten Nichtkonformitätsraten 2011
Bereiche mit den höchsten Nichtkonformitätsraten 2011
Die in diesen Bereichen durchgeführten Kontrollen machen auch den grössten Teil der vorgenommenen Kontrollen aus:
 
Bereich  Anzahl
Allgemeiner Kurzstreckenfunk (Fernsteuerungen, ...) 58
Audiogeräte für kurze Strecken 29
Drahtlose lokale Netzwerke (RLAN, WLAN) 21
Mobiltelefonie (GSM, ...) 20
Drahtlose Videogeräte für kurze Strecken 10
Die häufigste Nichtkonformität hat mit der Konformitätserklärung, der Kennzeichnung, dem Konformitätsbewertungsverfahren, den technischen Unterlagen und den grundlegenden Anforderungen zu tun. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ursachen und die Häufigkeit der Nichtkonformität:
 
Ursache der Nichtkonformität  Anzahl  Prozent 
Konformitätserklärung  117 70 
Unpassendes Konformitätsbewertungsverfahren oder kein Verfahren  97 58
Kennzeichnung  81 48 
Technische Unterlagen nicht vorgewiesen  68 40 
Grundlegende Anforderungen (Einhaltung der Normen)  64 38 
Benutzerinformationen  57 34 
Technische Unterlagen nicht vollständig  31 18 
Notifikation  28 17 
 

Ausserdem konfiszierte das BAKOM im Jahr 2011 etwa hundert Mobiltelefonie-Störsender dank der guten Zusammenarbeit mit dem Zoll. Diese Geräte, deren Vermarktung und Betrieb in der Schweiz strikt verboten sind, werden direkt von Privatpersonen aus asiatischen Ländern importiert, eine Praxis, die leider zunimmt.

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Letzte Änderung 14.06.2012

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