Die digitale Zukunft gestalten

Im Dezember findet in Genf die zwölfte Ausgabe des Internet Governance Forum (IGF) der Vereinten Nationen statt. Als weltweit grösste, neutrale und allen Interessierten offenstehende Diskussionsplattform zu Fragen der Digitalisierung stellt das IGF eine einmalige Gelegenheit dar, aktuelle Themen und Herausforderungen mit Teilnehmenden aus allen Interessengruppen zu diskutieren.

Nicolas Rollier, International Relations

"Shape Your Digital Future!" (Gestalte deine digitale Zukunft) lautet das Motto des diesjährigen Internet Governance Forum (IGF), das vom 18. bis 21. Dezember 2017 am Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf, dem Palais des Nations, statt. Es widmet sich den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung, welche heutzutage alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftliche Bereiche durchdringt und grundlegend verändert. Auf der Agenda stehen unter anderem Fragen der Cybersicherheit, der Datenwirtschaft, der nachhaltigen Entwicklung, der Menschenrechte im Internet und dem Einfluss der Digitalisierung auf unsere Wirtschaft, Medienlandschaft und unser politisches System.

Genf bietet die Chance, Silos aufzubrechen

Als Sitz von über 30 internationalen Organisationen und rund 350 Nichtregierungsorganisationen vereint Genf immenses Fachwissen auf engstem Raum. Als Austragungsort ist Genf deshalb prädestiniert dafür, verschiedenste Akteure, insbesondere auch jene, welche sich nicht primär mit der Digitalisierung beschäftigen, für einen konstruktiven Dialog zusammenzubringen. Genf bietet die einmalige Gelegenheit die verschiedenen Silos aufzubrechen und Erfahrungen auszutauschen, wie dies an den bisherigen Veranstaltungsorten nicht möglich war.

Offenes und interaktives Diskussionsforum

Das IGF in der Schweiz bietet allen Interessierten aus der Schweizer Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung, der Akademischen und Technischen Gemeinde sowie auch für Parlamentsmitglieder, die Möglichkeit von den Erfahrungen von anderen, internationalen Akteuren zu lernen und die globale Debatte über alle Aspekte der Digitalisierung mitzuprägen. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), das das Schweizer Engagement im Vorbereitungsprozess, wie auch an der Konferenz selbst koordiniert, lädt darum alle interessierten Schweizer Akteure ein, sich aktiv an den Debatten des IGF zu beteiligen und Schweizer Anliegen, Erfahrungen und Werte einzubringen.

Internet Governance Forum – ein Kind des WSIS

Das Internet Governance Forum ist das wichtigste Ergebnis des UNO Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) in Genf 2003 und Tunis 2005. Es wird jährlich vom IGF-Sekretariat, das ebenfalls in Genf ansässig ist, in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Gastland organisiert. Weil am IGF Regierungen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sowie die technischen und akademischen Milieus gleichberechtigt und frei miteinander diskutieren, ist das IGF ein einzigartiger Ort, an dem innovative Ideen, neue Partnerschaften und Lösungsansätze entstehen können.

Diskussionen ohne Verhandlungsdruck

Vom WSIS wurde das IGF bewusst als Forum angelegt, an dem keine Entscheide gefällt werden, also keine Texte verhandelt werden. Dies ermöglicht es allen Interessengruppen ohne Verhandlungsdruck zu diskutieren und neue Ideen sowie kreative Lösungsansätze zu formulieren. Im Zentrum des IGF steht der Dialog zwischen allen Stakeholders: Das IGF ist die wichtigste Plattform, wo neue Themen auf die internationale Agenda gesetzt werden und wo sich neue Trends und Denkweisen oft als erstes manifestieren.

IGF als Erfolgsmodell

Seit 2006 haben sich – quasi wie von selbst – mehr als achtzig nationale und regionale IGF-Strukturen ausgebildet. Das grösste regionale IGF ist der europäische Dialog zur Internet Gouvernanz (EuroDIG, seit 2008), bei dem die Schweiz von Anfang an eine prägende Rolle gespielt hat. Seit 2015 gibt es auch auf nationaler Ebene in der Schweiz eine solche Diskussionsplattform – das Swiss IGF – welche ebenfalls vom BAKOM unterstützt wird.

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Letzte Änderung 31.08.2017

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