Gute Zusammenarbeit für einen störungsfreien Autosalon

Sei es an internationalen Sportanlässen, Shows oder Messen, überall werden Funkfrequenzen benutzt, um zu kommunizieren. Das BAKOM ist für die Konzessionierung und Kontrolle dieser Frequenzen zuständig. An grossen Anlässen sind Mitarbeitende des BAKOM deshalb vor Ort um mögliche Störungen zu beheben oder zu verhindern. Einer dieser Events ist der internationale Autosalon in Genf.

Nina Gehrig, Kommunikation, in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Radio Monitoring und Anlagen und Konzessionen und Frequenzmanagement

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Seit über 100 Jahren findet in Genf eine der grössten Automessen der Welt statt. Der Autosalon ist riesig in allen Belangen. In sieben Hallen werden zehn Tage lang fast 1000 Fahrzeuge und Zubehör von über 180 Ausstellern präsentiert. Die Ausstellung zieht jedes Jahr um die 700’000 Besucher an, Medien aus der ganzen Welt berichten über den Event. Bereits Wochen vor der Eröffnung sind unzählige Helfer damit beschäftigt, die Infrastruktur aufzubauen. Unsichtbar und doch rege benutzt ist das Frequenzspektrum. Die Techniker, die beim Aufbau hoch oben in den Scheinwerferbrücken rumklettern, benutzen Funkgeräte, um mit ihren Kollegen am Boden zu kommunizieren. Der Sicherheitsdienst des Palexpo, wo der Event seit 1982 stattfindet, ist ebenfalls durch Funk verbunden. Alle wollen das WLAN der Halle reibungslos benutzen, und die Funkverbindungen beim benachbarten Flughafen dürfen gleichzeitig auf keinen Fall gestört werden. Damit hier alles in geordneten Bahnen verläuft, arbeiten Fachleute des BAKOM jedes Jahr eng mit den Organisatoren des Autosalons zusammen.

Funkspezialisten bei der Arbeit

Die Spezialisten des BAKOM bereiten die geregelte Benutzung der Frequenzen vor. Sie bestimmen, welche Frequenzen für welche Anwendungen benutzt werden können und erteilen die nötigen Konzessionen an die Gesuchsteller. Da es in der Zuweisung von Frequenzen immer wieder zu Änderungen kommt, müssen auch die Grundlagen für die Konzessionsgesuche regelmässig aktualisiert werden. Dieses Jahr sind beispielsweise einige Frequenzen, die vor einem Jahr noch für Funkmikrofone benutzt werden durften, unter anderem neuen 5G-Anwendungen zugewiesen worden und dürfen deshalb nicht mehr für Mikrofone benutzt werden. Sämtliche Aussteller erhalten jeweils bei der Akkreditierung durch den Veranstalter die vom BAKOM aufbereiteten und aktualisierten Unterlagen bezüglich Frequenznutzung und Konzessionierung.

Am ersten Pressetag, der für die Fachpresse bestimmt ist, nimmt die Benutzung von Frequenzen gegenüber den Aufbautagen sogar noch zu. Jeder Hersteller hat eine Show vorbereitet. Wie in einer Fernsehsendung werden mittels Licht, Musik, Bildern und Videos die besten, neusten und innovativsten Autos vorgestellt. Jeder Stand ist ausgerüstet mit Mikrofonen, Fernsteuerungen, Kameras und Bildschirmen, die in vielen Fällen mittels Funk verbunden sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass nicht alle die richtigen Frequenzen benutzen und dafür auch eine entsprechende Konzession beantragt haben, ist bei einer so grossen Menge an Menschen und Geräten ziemlich gross.

Auf den Spuren der Funksignale

Damit doch keine Störungen entstehen, oder diese so schnell wie möglich behoben werden können, sind Spezialisten des BAKOM vor Ort. Der Messwagen für das Radio Monitoring ist ausgestattet mit modernster Messinfrastruktur und einer bis auf zehn Meter ausfahrbaren Antenne, welche verschiedenste Frequenzbereiche empfangen kann. Die Fachleute im Messwagen können damit die Richtung des Funksignals bestimmen und das Messresultat an einen Messanalytiker in der Halle weiterleiten. Mit einem portablen Ortungssystem kann dieser dann ziemlich genau herausfinden, woher das entsprechende Signal kommt. Herausfordernd bei der Suche sind dabei die vielen metallenen Wände und Dekorationen, welche die Funksignale reflektieren und dadurch die Signalsuche erschweren.

Signale, die nur in unregelmässigen Zeitabschnitten und nicht immer vom gleichen Ort aus auftreten, sind für die Messanalytiker eine besondere Herausforderung. Wird beispielsweise ein störendes Mikrofon gefunden, kommt ein Untersuchungsbeamter zum Zug. Die Benutzerin des Geräts wird auf die Störung hingewiesen. Im besten Fall kann die Frequenz umgestellt werden, manchmal muss das Gerät aber auch ausgeschaltet werden, damit es keine weiteren Störungen verursacht. In gewissen Fällen müssen die Nutzer von Funkanlagen aber auch mit einen Verwaltungsstrafverfahren rechnen. Nicht alle sind erfreut, wenn sie von den Untersuchungsbeamten des BAKOM angesprochen werden; doch vor allem die Autohersteller sowie die Veranstalter sind froh, wenn ihre verschiedenen Geräte störungsfrei benutzt werden können.

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Spezialisten des BAKOM trägt wesentlich zu einem reibungslosen Ablauf einer der fünf grössten Automessen der Welt bei. Wie sich der Autosalon in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird, ist noch offen. Da immer mehr Autohersteller «smarte» Autos anbieten, die mit Funkanwendungen ausgestattet sind, ist aber klar, dass die Aufgabe des BAKOM auch weiterhin sehr wichtig sein wird.

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Letzte Änderung 06.06.2019

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