Am 1. April 2022 feierte das BAKOM sein 30-jähriges Bestehen. Das Bundesamt wurde gegründet, um die neuen Aufgaben zu übernehmen, die dem Bund durch die Revision des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen sowie des Fernmeldegesetzes übertragen worden waren. Seitdem ist einiges geschehen: Die PTT wurden aufgelöst, durch die Liberalisierung des Fernmeldemarktes sind neue Anbieterinnen in den Schweizer Markt eingetreten, mit der Konvergenz wurde die Grenze zwischen elektronischen Medien und dem Fernmeldewesen verwischt und die Digitalisierung hat unsere Kommunikations- und Informationsgewohnheiten komplett verändert. Das BAKOM hat diese Entwicklungen aufmerksam mitverfolgt und während drei Jahrzehnten dazu beigetragen, die Rahmenbedingungen jeweils so anzupassen, dass der Zugang zur Informations- und Kommunikationsgesellschaft für alle Menschen überall in der Schweiz gewährleistet ist, ohne dabei den unaufhaltsamen Fortschritt zu bremsen.

Caroline Sauser, Amtskommunikation
Am 20. März 1990 forderte der Bündner Ständerat Ulrich Gadient in einem Postulat die Gründung eines Bundesamtes für Kommunikation. Die Idee fand Anklang bei Bundesrat Adolf Ogi, der am 20. September 1990 dem Parlament empfahl, den Antrag anzunehmen. Dies begründete er damit, dass der Kommunikationssektor äusserst dynamisch sei und dass die Revision des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen sowie des Fernmeldegesetzes dem Bund neue Aufgaben übertragen würden, die mit den bestehenden Ressourcen nicht mehr zu bewältigen seien. Der Ständerat nahm den Antrag am 13. Dezember 1990 an, gefolgt vom Nationalrat am 21. März 1991. Am 1. April 1992 wurde dann das neu geschaffene Bundesamt mit Hauptsitz in Biel von Bundesrat Adolf Ogi eingeweiht.
Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens hat das BAKOM eine Broschüre herausgegeben, in dem die Geschichte des Amts beschrieben und einige Fakten und Anekdoten hervorgehoben werden, die diese drei Jahrzehnte geprägt haben.
Ein Jubiläum bietet die Möglichkeit, auf die Ereignisse der Vergangenheit zurückzublicken. Das BAKOM nutzt diese Gelegenheit aber auch, um einen Blick in die Zukunft zu wagen. Das Bundesamt hat deshalb seine ehemaligen Direktoren sowie die Präsidentinnen der Eidgenössischen Kommunikationskommission und der Eidgenössischen Medienkommission gebeten, sich Gedanken über die Zukunft der Welt der Kommunikation zu machen. Ihre Visionen wurden in der BAKOM-Broschüre veröffentlicht und sind auch im Folgenden zu lesen.
- "Wir arbeiten weiter an der Zukunft(strasse)", Bernard Maissen, Direktor des BAKOM
- "BAKOM in 30 Jahren", Marc Furrer, erster Direktor des BAKOM (1992 – 2004)
- "Gemeinsam auf dem Weg hin zu einer digitalen Gesellschaft", Dr. Adrienne Corboud Fumagalli, Präsidentin der Kommunikationskommission ComCom
- "Qualitätsjournalismus: ein unverzichtbares Gut", Martin Dumermuth, ehemaliger Direktor des BAKOM (2005 – 2013)
- "Digitalisierung: eine gesellschaftliche Herausforderung", Anna Jobin, Präsidentin der Medienkommission EMEK
- "Das BAKOM im Dienste der Welt", Philipp Metzger, ehemaliger Direktor des BAKOM (2014 – 2020)
"Kommunikations- und Medienpolitik stehen im Umbruch. In den letzten Jahren ist ein beeindruckendes Gesetzgebungsprogramm eingeleitet und zum Teil verabschiedet worden. Zu denken ist an den Verfassungsartikel 55bis betreffend Radio und Fernsehen, verschiedene Bundesbeschlüsse im Medienbereich und an den Entwurf des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen.
Aehnliches gilt für den Kommunikationsbereich, wo das Fernmeldegesetz das 1922 in Kraft gesetzte Telegrafen- und Telefonverkehrsgesetz ablösen soll und eine neue Europakonforme Fernmeldeordnung geschaffen werden muss. Der Vollzug dieser Erlasse, die eine Oeffnung und Liberalisierung bringen, ist mit zahlreichen arbeitsintensiven Aufgaben verbunden. Beide Bereiche, Telekommunikation und elektronische Medien, sind eng miteinander verknüpft. Heute werden die Aufgaben im Medien- und Telekommunikationsbereich von wenigen Leuten im Generalsekretariat des EVED bewältigt. Dies war bisher äusserst rationell und zweckmässig. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben genügt diese rudimentäre Organisationsstruktur nicht mehr. Der Bundesrat wird deshalb eingeladen, die Errichtung eines Bundesamtes für Kommunikation zu prüfen."
Letzte Änderung 28.04.2022